Reservistenkameradschaft RK-7 Bremervörde
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Reservisten Förderverein Bremervörde e.V.

Beitrag in der Volksstimme von Sachsen-Anhalt vom 09.06.2005

Umgestaltung des russischen Ehrenfriedhofes offiziell abgeschlossen

„Versöhnung über den Gräbern“

Mit Ansprachen und Kranzniederlegungen wurde am 08.06.2005 die Neugestaltung des russischen Ehrenfriedhofes offiziell abgeschlossen worden. Der Bürgermeister der Stadt Oschersleben, Dieter Klenke und Yury Lyashchenko von der Botschaft der russischen Förderation gedachten der dort liegenden russischen Opfer des Zweiten Weltkrieges und riefen dazu auf, die Gräueltaten der Kriegszeit nie zu vergessen.

  Fast 47000 Euro und viel Arbeit wurden investiert- am  08.06.2005 nun wurde die Umgestaltung des russischen Ehrenfriedhofes offiziell und feierlich abgeschlossen.

Dazu hatte sich die Stadt Oschersleben hohen Besuch eingeladen.

Unter den Gästen waren Vertreter des Innenministeriums, des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge, der Reservistenkameradschaft Bremervörde RK-7 sowie der Stadtratsfraktionen der Stadt Oschersleben..
Der Bürgermeister der Stadt Oschersleben Dieter Klenke konnte auch Yury Lyashchenko, Botschaftsrat von der Botschaft der russischen Föderation begrüßen.

„Versöhnung über den Gräbern. Das sollte 60 Jahre nach dem Kriegsende der Leitsatz sein. Es sollte keine Schuldzuweisungen geben wer was gemacht hat. Es kann nur Versöhnung zwischen den Völkern geben“ sagte der Bürgermeister. Er warnte in seiner Rede aber gleichzeitig davor, zu vergessen, was im Zweiten Weltkrieg geschehen ist. Dies sollte über Generationen hinweg in Erinnerung bleiben, damit es zu einem solchen Krieg nie wieder komme. Mit der Neugestaltung des Ehrenfriedhofes, auf dem 18 russische Soldaten liegen, hält die Stadt Oschersleben die Erinnerung wach. „Der Ehrenfriedhof hat nun eine würdige Form erhalten“, sagte Klenke.

Auch Botschaftsrat Lyashchenko erinnerte in seiner Rede an die Opfer des Zweiten Weltkrieges, führte auf, wie viele Städte durch die Nazis dem Erdboden gleich gemacht wurden, wie viele Familien wenigstens einen Toten beklagen mussten.

Heute verneigen wir uns denen, die auf dem Schachtfeld gefallen sind, damit wir heute in Frieden leben können“, sagte Lyashchenko.

Gleichzeitig lobte er aber auch das Wachhalten der Erinnerungen der Deutschen an ihre Vergangenheit; „Deutschland stellt sich der Verantwortung. Das kann man daran erkennen, wie sie mit den Ehrenfriedhöfen umgehen“. Wie eben auch Oschersleben mit ihrem Ehrenfriedhof.

Mit Hilfe von Bundesfördergeldern, die das Land ausgegeben hat, konnte der Ehrenfriedhof seine jetzige Form erhalten. 30000 Euro bekam Oschersleben. 16335 Euro musste die Stadt dazugeben. Entstanden ist eine pflegeleichte und vor allem durch viel Grün geprägte Anlage.

Die Gräber, die zuvor als Einzeleinfassung angelegt waren, sind nun durch Natursteine mit Metalltafeln gekennzeichnet. Die Stehle mit dem roten Stern wurde aufgearbeitet, der Ehrenfriedhof wurde luftiger gestaltet. Die alten Pappeln die dort standen, wurden gefällt, die Zuwegung und die Begrünung wurden erneuert. Um die Grünpflege kümmert sich die Werkstatt für Behinderte. Und damit es auch künftig ehrenvoll auf der Anlage aussieht, appellierte der Bürgermeister Klenke an die Oscherslebener, „den Friedhof mit entsprechender Ehrfurcht zu betrachten.“ Denn in der Vergangenheit habe es häufig Fälle von Vandalismus gegeben.


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