Reservistenkameradschaft RK-7 Bremervörde
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Reservisten Förderverein Bremervörde e.V.

Bremervörder Zeitung vom 10.10.2008

Auf den Spuren  des Ersten  Weltkrieges

Sechs Bremervörder  Reservisten unternehmen Expedition in die Dolomiten -  Unvergessliches Erlebnis

Foto zum Bericht:

Atemberaubender Panoramablick in den Sextener Dolomiten: Die Aussicht genießen neben einem Bergführer (von links)
der RK-7-Vorsitzende Klaus Schmidt sowie Reiner Bösch, Klaus Schomaker, Bernd Michaelis und Albert Meissner. Auf dem Foto fehlt Günter Borutta.


Bremervörde (mg). Sechs Mitglieder der Bremervörder Reservistenkameradschaft RK 7 haben Interesse an historischen Ereignissen gezeigt. Sie begaben sich auf eine spannende Spurensuche und verfolgten dabei unter anderem den Frontverlauf im Ersten Weltkrieg an der Grenze zwischen Südtirol und Italien. Dabei nahmen sie nicht nur viele neue Erkenntnisse mit nach Hause, sondern genossen auch das atemberaubende Panorama in den italienischen Dolomiten.


„Wir sind eben doch die reinsten Flachlandtiroler, mussten sich RK-7-Vorsitzender Klaus Schmidt und Reiner Bösch, Klaus Schomaker, Bernd Michaelis, Albert Meissner und Günter Borutta eingestehen, als sie zu Beginn ihrer Expedition den 2.792 Meter hohen „Lagazuoi" bestiegen. Dort sind noch heute außergewöhnliche Stollenanlagen zu besichtigen, von dem aus Österreicher und Italiener an der so genannten „Dolomitenfront" zwischen 1916 und 1917 gewaltige Sprengungen vornahmen, die ihre unauslöschlichen Spuren in einer faszinierenden Landschaft bis in die Gegenwart hinterlassen haben.

Als die Mitglieder der RK 7 nach einem mühsamen Aufstieg - da half auch die entsprechende Ausrüstung nichts - das Gipfelkreuz erreicht hatten, überraschte sie der herrliche Ausblick auf den „Col di Lana" in der nordostitalienischen Provinz Belluno, die zur Region Venetien gehört. Auch dieses Bergmassiv ist im Dolomitenkrieg zum Teil gesprengt worden.

Der Abstieg gestaltete sich recht schwierig und war trotz der Hilfe eines routinierten Bergführers für die Bremervörder nicht einfach zu bewältigen. Immerhin ging es durch einen 1.100 Meter langen Bergstollen hinab, der den Italienern im Krieg als Angriffs- und Sprengfläche gedient hatte.

„Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes sollten die Anforderungen allerdings noch weitaus größer werden", erzählen die Reservisten aus der Ostestadt. Sie fuhren zur „Auronzohütte", einer Schutzhütte des „Club Alpino Italiano"(CAI), einer italienischen Bergsteigervereinigung. Sie liegt 2.320 Meter hoch am südlichen Fuß der berühmten „Drei Zinnen".

„Nur keine Müdigkeit vorschützen", sagten sich die Bremervörder RK-7-Kameraden und machten sich auf den Weg an diesem markanten Gebirgsstock mit der berühmten Nordwand in den Sextener Dolomiten vorbei auf den 2.744 Meter hohen Parternkofel, der im Ersten Weltkrieg zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft war. Hiervon zeugen noch heute sichtbare Stellungen und Steiganlagen.

„Was als Bergwanderung geplant war, endete hier mit Anseilen und einem Durchstieg über die Gamsscharte", erzählen die Bremervörder „Amateurbergsteiger". Da war freilich schon eine gehörige Portion Schwindelfreiheit gefragt. Aber der unvergessliche Panoramablick auf die „Drei Zinnen" ließ alle Anstrengungen schnell vergessen und wird allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.

Die kommenden Tage dienten der Erholung. Die Landeshauptstadt Bozen wurde ebenso besichtigt wie der Karersee, der als einer der schönsten Alpenseen bezeichnet wird. Aber auch den Nachbarorten Toblach, Innichen und der Altstadt von Bruneck statteten die Reservisten einen Besuch ab.

Eine letzte Bergtour auf dem so genannten Friedensweg führte auf das Hochplateau des im Ersten Weltkrieg ebenfalls heftig umkämpften „Monte Piano" (etwa 2.325 Meter hoch). Hier besichtigte man ein Freilichtmuseum, das einen Kriegsschauplatz des ersten Weltkriegs zeigt und interessierte Besucher mit vielen anschaulichen Informationen versorgt. Allein hier sind in zweieinhalb Kriegsjahren etwa 14.000 Soldaten gefallen. Am letzten Tag der Reise ging es über Cortina auf den „Sass Pordoi" (2.950 Meter). Dort befindet sich eine Kriegsgräberstätte.

Am Schluss dieser Expedition zogen die RK-Mitglieder das Fazit: „Für uns ging nach neun Tagen eine zwar anstrengende, jedoch wunderschöne Reise in die Dolomiten zu Ende."

 





Text: Zimmering

Foto: Borutta

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