Bremervörder Zeitung vom 30.09.2010
Großes Aufatmen nach gesunder Rückkehr
Erstes Kontingent der Patenkompanie aus Afghanistan
zurück — Willkommensfeier für Soldaten im RK 7-Heim – Nächster Einsatz von
November bis März
Fotos zum Bericht:
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Es darf aufgeatmet werden: Das erste
Kontingent des 4. Luftlandeunterstützungsbataillon 272
ist aus Afghanistan
zurück.
Foto: Harm Zimmering
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VON HARM ZIMMERING
BREMERVÖRDE.
Große Freude herrschte am Samstag im Heim der
Reservistenkameradschaft (RK) 7-. Ihr 50-jähriges Bestehen
feierten die knapp 125 000 Mitglieder im
„Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr".
Die RK 7 dagegen feierte ihren 45. Geburtstag. Die weitaus
größere Freude
allerdings bereiteten an diesem Tag
Soldaten des 4. Luftlandeunterstützungsbataillons (LLUstgBtl) 272
aus Seedorf, die nach sechs Monaten Kriegseinsatz in Afghanistan gesund
in die Heimat zurückkehrten.
„Gut
beschirmt zum Hindukusch" titelte die Bremervörder Zeitung im
Februar, als Bremervördes
Patenkompanie von Stadt und
Landkreis, von der RK 7 und von der
heimischen Schützengesellschaft auf
ihren schweren Weg nach Kunduz und Masar-i-Scharif verabschiedet wurde.
Mit symbolischen Geschenken wie Schirmen, Gesellschaftsspielen sowie
heimischen Wurstspezialitäten hatte man dem
Sanitätspersonal des 4. LLUstgBtl im Februar den Abschied ein
wenig versüßt.
„Wenn wir heute Bilder von den
Einsätzen unserer Soldaten in Afghanistan sehen, verfolgen wir das
Geschehen mit einem beklemmenden Gefühl", sagte
Bremervördes stellvertretender Bürgermeister Erich
Gajdzik. Damit spielte
Gajdzik nicht zuletzt auf den von den Taliban lange geplanten
Anschlag auf eine Bundeswehrpatrouille
am Karfreitag an, bei dem
bekanntlich drei Soldaten ihr Leben
ließen.
Vize-Landrat
Reinhard Brünjes hieß die Heimkehrer
im Namen Landkreises willkommen. Von der
hiesigen Schützengesellschaft überbrachte
Kommandeur Friedo Meyer Glückwünsche und Dank für den
gottlob glimpflich verlaufenen Einsatz. Zu späterer Stunde
nahm auch Bürgermeister Eduard Gummich an der Feier teil.
„Über Mangel an Arbeit
konnten wir uns ganz sicher
nicht beklagen", sagte
Oberstabsarzt Jens
Bickelmayer. Der Kompaniechef
versicherte, er sei „in jeder
Hinsicht stolz auf meine
Soldatinnen und Soldaten", die
jederzeit gute Arbeit geleistet
hätten. 2 853 Patienten – auch zivile
– seien in der von der Seedorfer
Einheit betreuten Einrichtung in Afghanistan versorgt.
worden, darunter 28 Schwerverwundeten Impressionen vom
gefährlichen Einsatz des 4. LLUstgBtl vermittelte ein selbst
gedrehter rundhalbstündiger
Film, der den Alltag und die Arbeit des Sanitätspersonals rund 10
000 Kilometer fern der Heimat zeigte. „Ob das Ortsschild von
Bremervörde oder das
Wappen der RK 7, die Fahne der
Schützenkompanie oder das große von
den Kindern des Elmer Kindergartens
gemalte Bild: Alle mitgenommenen Souvenirs
zeigten uns die Wertschätzung der Bevölkerung
* für unsere Arbeit und haben uns geholfen, bedrückende
Situationen
leichter zu überstehen", versicherte Oberstabsarzt
Bickelmayer. Diese
lieb gewonnen Mitbringsel aus Bremervörde „und umzu"
bleiben allerdings
noch eine Weile am Hindukusch: Von
November bis März leistet ein weiteres Einsatzkontingent des
Bataillons Dienst in Afghanistan. Erst nach deren gesunder
Rückkehr soll ein großer Appell
stattfinden.
So wehmütig und
bedrückend der Abschied im Februar war, so fröhlich feierten die Heimkehrer am Samstag im Heim der RK 7.
Bevor die Frauen und Männer natürlich viel von ihrem Einsatz berichten mussten, dankten sie der Stadt,
den Reservisten, der Schützengesellschaft und der heimischen Bevölkerung mit
einem dreifachen „Glückab auf die Patenschaft".
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