Reservistenkameradschaft RK-7 Bremervörde
&
Reservisten Förderverein Bremervörde e.V.

Bremervörder Zeitung vom 26.02.2010

Gut beschirmt zum Hindukusch
Bremervörde verabschiedet Soldaten nach Afghanistan – Patenschaft soll die Soldaten in Krisenzeiten stärken

Fotos zum Bericht:

Grüße aus der Ostestadt: Die Soldaten des 4. Luftlandeunterstützungsbataillons 272
nehmen ein großes Banner mit nach Afghanistan. Fotos: Zimmering


Blumen für die vorbildliche Koordination innerhalb der Partnerschaft:
Kompaniefeldwebel Severin Jaacks bedankt sich bei Bianka Zydeck.

Von Harm Zimmering
Bremervörde. Für rund 1.100 Soldatinnen und Soldaten der Fallschirmjägerkaserne Seedorf wird es ernst. Nach ihrer offiziellen Verabschiedung vergangene Woche verabschiedete jetzt auch die Stadt Bremervörde Frauen und Männer der vierten Kompanie des Luftlandeunterstützungsbataillons (LLUstgBtl) 272, mit denen sie seit neun Monaten eine rege Patenschaft verbindet. Rund 50 Soldaten aus der Führungsriege der Bundeswehreinheit nahmen am Mittwoch gemeinsam mit Ratsmitgliedern und Vereinsvertretern an der Verabschiedung im Heim der Bremervörder Reservistenkameradschaft (RK) 7 teil. Mit einer großen Kiste voller symbolischer Geschenke und vielen kleinen Aufmerksamkeiten reisen die Soldaten jetzt in den Norden Afghanistans.

 „Der offizielle Abschied in Seedorf war feierlich und bedrückend zugleich“, sagte Bremervördes Bürgermeister Eduard Gummich. Und auch Mittwoch im RK-7-Heim war die Verabschiedung wehmütig. Zumindest in dem Augenblick, als Gummich eine große Metallkiste öffnen ließ, in der Einwohner Bremervördes, die Stadtoberen und Mitglieder der RK 7 allerhand Artikel deponiert hatten, die die Reise nach Afghanistan mitmachen und die Soldaten in Krisenzeiten an ihre Patenschaft mit den Bremervördern erinnern sollen.
    Gummich machte keinen Hehl daraus, dass der Einsatz am Hindukusch beileibe nicht ungefährlich ist: „Es ist ein beklemmendes Gefühl, Soldaten in den Krieg verabschieden zu müssen“, sagte der Bürgermeister. Die Bürgerinnen und Bürger Bremervördes wünschten den Soldaten von ganzem Herzen, dass sie ihre Zeit in Kundus und in Masar-i-Scharif möglichst ohne militärische Auseinandersetzungen heil überstehen und gesund in die Heimat zurückkehren. Danach überreichte Gummich ein großes Banner mit Grüßen aus der Ostestadt.
   
    „Wir wissen spätestens seit heute Abend, dass wir während unserer Einsätze in Afghanistan nicht im Regen stehen“, sagte Oberstabsarzt Jens Bickelmayer. Seine Soldaten verspürten in Bremervörde eine enorme Wertschätzung, für die sie stolz und dankbar seien, versicherte der Kompaniechef. „Quer durch alle politischen Fraktionen und in nahezu allen Schichten der Gesellschaft verspüren wir große Sympathie und Anteilnahme. Seien Sie versichert, dass unsere Soldaten diese anerkennenden Wünsche gebührend mit in ihren Einsatz nehmen“, sagte Jens Bickelmayer. In Afghanistan nehme die Bundeswehr einen wichtigen und verfassungsgemäßen Auftrag wahr. Rund ein halbes Jahr seien die Soldaten sorgfältig auf ihren Einsatz vorbereitet worden, erläuterte der Oberstabsarzt.   Von der Bremervörder Schützengesellschaft überreichten deren Kommandeur Friedo Meyer, Schaffner Kord Kohrs und Rüdiger Kroiß als Hauptmann der westlichen Kompanie eine großen Schützenfahne, die in Afghanistan in trüben Stunden an viele fröhliche Stunden mit den Bremervörder Grünröcken erinnern soll.
    Kai-Uwe Engelmann, Uwe Lehmann und Jürgen Fischer vom Vorstand der RK 7 überreichten den Soldatinnen und Soldaten der Vierten des Luftlandeunterstützungsbataillons 272 ein großes Wappen der Reservistenkameradschaft, eine Kiste mit Gesellschaftsspielen sowie eine Menge Mettwürste, falls die Verpflegung in Afghanistan einmal nicht so recht munden sollte.
    Bevor zwei Fässer Bier geleert wurden, die von der „Pokaldiele“ in Zeven sowie vom Getränkehandel Rademacher in Hipstedt gestiftet wurden, kam eine heiße Erbsensuppe auf die Tische. Allerdings: Ehe der Abschied zünftig gefeiert wurde, zeigten sich die Soldaten besonders von einem großen selbst gestalteten Bild gerührt, dass die Steppkes des Elmer Kindergartens „Kunterbunt“ ihnen mit auf ihre rund 5 500 Kilometer lange Reise gaben. Da griff der „Spieß“, Kompaniefeldwebel Severin Jaacks, noch einmal „tief in die Tasche“ und überreichte Gummich ein Wappen der Vierten des Luftlandeunterstützungsbataillons 272, das die „herzliche Verbundenheit der Soldaten mit Bremervörde“ nachdrücklich symbolisieren soll.

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