Bremervörder Zeitung vom 18.06.2013
Drei Kreuzen Namen gegeben
Bremervörder
Reservisten pflegen die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn in den Niederlanden
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Bremervörder Reservisten pflegten elf Tage die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn in den Niederlanden |
Bremervörde.
Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK)-7 Bremervörde sind vor kurzem
von ihrem achten Pflegeeinsatz für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
e.V. zurückgekehrt. Die Reservisten pflegten elf Tage die deutschen Kriegsgräberstätte Ysselsteyn
in den Niederlanden. Auf einem 28 Hektar großen Gelände in der Heide- und
Moorlandschaft „De Peel" befinden sich mehr als 31500 Gräber.
Ysselsteyn ist die zentrale
Kriegsgräberstätte in den Niederlanden, für alle deutschen Kriegstoten des zweiten
Weltkrieges. Erstaunt über die Größe des Geländes, begannen die Reservisten bei
nur zwei Grad Celsius ihre Arbeit, die zum größten Teil in der Pflege der
Rasenflächen bestand. Unterbrochen wurden sie immer wieder vom starken Regen.
Da die Flächen zwischen den Kreuzen
nicht mit dem Rasenmäher gemäht werden konnten, wurden Rasentrimmer eingesetzt.
Auf dem Gelände befinden sich auch einige Gräber gefallener Soldaten des Ersten
Weltkrieges. Die Gräber wurden von den Reservisten mitgepflegt, erklärte der
Kommandoführer, Stabsfeldwebel der Reserve Klaus Schmidt.
Tatkräftige Unterstützung
bekam die Reservistenkameradschaft RK-7 Bremervörde vom Stabsgefreiten Michael
Gassner und Hauptgefreiten Patrik Noack, die als Kraftfahrer aus der
Fallschirmjägerkaserne Seedorf mit zwei Fahrzeugen dabei waren. Insgesamt waren
an diesem Einsatz neun Personen - darunter auch Reservisten aus Walsrode und
Nauen - beteiligt.
In der Jugendbegegnungsstätte
des Volksbundes in Ysselsteyn wurden die Reservisten untergebracht und
verpflegt. Dort treffen sich mehrmals im Jahr junge Menschen, um Gräber instand
zu setzen und die Geschichte des Zweiten Weltkrieges aufzuarbeiten.
Für die Reservisten war es
ein besonders Erlebnis, dass Sie drei der ca. 5000 namenlosen Kreuze durch
Kreuze mit den Namen der Toten austauschen konnten. Die Namen wurden aufwendig
nach 68 Jahren per DNA ermittelt und konnten nun zugeordnet werden, so Schmidt.
Zum Abschluss der Arbeiten wurde noch ein 45 m langer Drahtzaun zum Schutz
gegen Kleinwild im Eingangsbereich ausgegraben und ersetzt.
Auf ihrer Reise besuchten
die Reservisten auch das Niederländische Kriegs- und Widerstandsmuseum in
Overloon, wo in den letzten Kriegsmonaten die größte Panzerschlacht auf Niederländischen
Boden stattfand. Sie dauerte insgesamt 3 Wochen. Auf dem Programm stand
weiterhin eine Besichtigung der Stadt Nijmegen.
Am letzten Tag legten die
Reservisten einen Kranz nieder und verabschiedeten sich vom Leiter der der Kriegsgräberstätte
Ysselsteyn, Herrn Karl-Heinz Voigt, der sich bei den Reservisten für Ihren kurzfristigen
Einsatz bedankte.